Bei Bauprojekten ist es von zentraler Bedeutung, die genauen Materialmengen zu kennen. In einer Materialliste werden Backsteinflächen, Stahllängen, Anzahl Aussparungen und andere Mengeneinheiten festgehalten, die voraussichtlich zur Errichtung eines Gebäudes erforderlich sind.

Wer schon einmal für den Freundeskreis oder die Familie gekocht hat, weiß: So ein Essen will gut geplant sein, wenn es gelingen soll.

Was ist eine Mengenermittlung?
Stellen Sie sich vor, Sie möchten eine Lasagne zubereiten. Je nach Anzahl der zu verköstigenden Personen müssen Sie sich überlegen, wie viele Nudelplatten Sie benötigen, wie viel Gemüse und Fleisch, wie viel Béchamelsauce und Parmesan und so weiter.

Nur wenn Sie diese Dinge von Anfang an richtig planen, klappt es mit dem Essen. Ein solcher Ansatz zur Bestimmung von Mengen wird auch bei Bauprojekten verfolgt. Das Architekturbüro erstellt eine Ausschreibung von Bauleistungen inkl. den Mengen, die zur Errichtung des Gebäudes erforderlich sind.

Bei der Mengenermittlung werden alle Materialien aufgelistet, die bei einem Projekt voraussichtlich zum Einsatz kommen. Auf dieser Grundlage ist es möglich, sich einen Eindruck von Anzahl, Länge, Volumen und Gewicht der Komponenten zu verschaffen sowie den Zeitaufwand für den Auftrag abzuschätzen.

Leistungsverzeichnisse im Schweizer Baugewerbe
Der Normpositionen-Katalog NPK ist die Basis des Datenverbunds der schweizerischen Bauwirtschaft. Der NPK beinhaltet die Struktur und standardisierte Ausschreibungstexte, die für das Leistungsverzeichnis in der Devisierung verwendet werden können.

Das Architektur- oder Ingenieurbüro, das meistens die Projektleitung innehat, erstellt eine Ausschreibung von Bauleistungen inkl. Mengen. Damit wird bei verschiedenen Unternehmern Angebote eingeholt. Die Unternehmer können nun ihre Kosten zu den einzelnen Norm-Positionen in der Ausschreibung ergänzen. Somit sind die Angebote vergleichbar und es sollte nichts vergessen gehen.

Der NPK ist nicht zu verwechseln mit dem Baukostenplan BKP, der einen deutlich geringeren Umfang hat. Der BKP regelt die Kontierung der Anlagekosten und gibt eine Nummerierung für alle Arbeitsgattungen vor. Er ist eine Art „Baubuchhaltung“. Allen Kosten eines Projekts können BKP-Nummern zugewiesen werden und sind somit strukturiert. Dies kann zum Beispiel vor Projektbeginn für einen Kostenschätzung verwendet werden. Oder zur Kostenkontrolle während und nach dem Bauen.

Messungen in Bluebeam Revu nach BKP sind von Vorteil, da sie direkt im Kostenvoranschlag oder für eine Kostenkontrolle verwendet werden können. Auch kann für die Ausschreibung das Leistungsverzeichnis mit den richtigen Mengen vervollständigt werden. Oder bei der Ausführung des Auftrages überprüft werden, ob die vormals ausgeschriebenen Mengen noch stimmen. Der Baukostenplan dient damit Kommunikation zwischen den Baubeteiligten und kann gut als Organisationsstruktur für ein Projekt oder eine Realisation dienen.

Bauteilorientierte Mengenermittlungen mit Tool Chest
Bluebeam Revu lässt sich mit integrierten Werkzeugen einfach um individuelle Funktionen ergänzen. Das Plug-in Tool Chest Swiss Edition eignet sich für alle Berufsgruppen, die Mengen nachweisen, eine Offerte ausmessen oder Baustelleneinrichtungen planen. Tool Chest Swiss Edition macht die Mengenermittlung transparent, identifiziert Abweichungen und quantifiziert diese.

Manuell oder digital?
Materialberechnungen werden traditionell von Hand erstellt. Dabei werden Baupläne herangezogen und es wird abgeschätzt, wie viel Material, von Steinen über Stahlträger bis hin zu Rohrleitungen, zur Umsetzung des Bauvorhabens benötigt werden. 
Für solche manuellen Mengenermittlungen wird häufig ein Entwurf vermessen, um die entsprechenden Dimensionen zu bestimmen. Aber selbst bei relativ unkomplizierten Aufträgen kann es bei der Messung zu Fehlern kommen.
Daher wird zunehmend auf digitale Technologien gesetzt, um den Prozess zu beschleunigen und eine höhere Genauigkeit zu erzielen. Die Pläne können in ein Softwarepaket für Mengenermittlungen hochgeladen werden, wie z.B. Bluebeam Revu für Mengenermittlungen, das Benutzer:innen die Messungen erleichtert.
Dabei wird der Markt für entsprechende Anwendungen immer unübersichtlicher: Teilweise müssen Gutachter:innen für die Mengenermittlung auf mehrere Apps oder teure Software zurückgreifen, die mit Datenformaten arbeitet, die sich nur schwer mit anderen austauschen lassen.

Datenverfolgung in Echtzeit
Mit Bluebeam Revu können Messungen unmittelbar in PDF-Baupläne eingefügt und Daten in Echtzeit verfolgt werden. Gleichzeitig lassen sich ermittelte Mengen direkt mit Excel verknüpfen und ermöglichen eine präzisere und umfassendere Angebotserstellung.

Da die Berechnungen im universellen PDF-Format durchgeführt werden, können andere Teams außerdem während des gesamten Projekts auf die Messdaten zugreifen. Mit Bluebeam Revu geht Ihnen Ihr nächstes Bauprojekt so leicht von der Hand wie das Kuchenbacken … oder das Zubereiten von Lasagne.

Dieser Artikel von Hamish Champ erschien am 14.02.2022 auf BUILT - Der Bluebeam Blog Der ursprüngliche Text wurde ergänzt mit dem Abschnitt zur Schweizer Situation mit BKP und NPK.